The Crow 2 - novelisation
by Ramona D. (in German)
The Crow 2 novelization (with cut scenes):

This story is the result of reading the novel of the Crow 2 City of Angels movie first, instead of watching the movie itself. It took me at least 12 months after reading the book and buying lot of mags with behind the scene-stuff before I finally watched The Crow 2 for the first time - and it was very disappointing! The book of the movie, by Chet Williamson - is soooo cool, so I felt the need to rewrite, what I saw at the theatre and this is the result (not a great one, I know).

 
story extraction (preview)

(...) Die Welt um sie herum ist zu einem einzigen schwarzen Loch geschrumpft, als Ashe sich selbst sinnlos stammeln hört: "Warum? - Er hat euch nichts getan? Warum?"
Aber seine herumirrenden Augen werden von absoluter Kälte, ja Vergnügen, reflektiert. Hier findet er keine Reue, kein Gewissen. Hier wartet nur eins auf ihn. Sein Tod. - Und das alles aufzeichnende Videoband direkt vor seinem Gesicht.

Bitte verzeih mir,
stammelt er stumm um Vergebung in dieser finsteren, nebelgeschwängerten Nacht und bettet Dannies Kopf an seine Brust, als wäre es eine zerbrechliche Eierschale. - Aber dann hab ich dich wenigstens nicht belogen. Ich folge dir nach, so schnell ich kann. Ich laß dich nicht allein.

Er hört nicht, wie sich Curve nähert. Er sieht nicht, daß der Anführer zurückkehrt, und sich über ihn beugt. Er spürt nur halb, daß er im Nacken gepackt und nach oben gezogen wird. Dann starrt er in Pupillen, die unnatürlich geweitet sind. Eine Hand wischt eine Träne von seiner Wange und plötzlich ist da ein Mund auf seinem, eine fremde Zunge in seinem Hals und ein widerlicher Geschmack von schlechtem Atem in seiner Kehle.
Ashe versteift sich vor Schreck und Ekel, und unversöhnlicher Haß flackert in seinen Augen, als er endlich wieder losgelassen wird, und an Dannies Seite zurückfällt. Gelächter wird um ihn herum laut.
Danny! Ashe bemerkt nicht einmal, wie die Kamera ein Stück von ihm wegrückt, als sich der Videomann in Sicherheit bringt. Alles, was er sieht, ist der brechenden Blick seines sterbenden Jungen in seinen Armen und er fühlt, den abgrundtiefen Schmerz, der all seine körperlichen Qualen und auch seine Demütigungen vollständig übertönt.

"Nichts Persönliches, Sportsfreund." dröhnt die knirschende Stimme des Anführers so, als ob sein Kuß keine Folter sondern echter Zuneigung entsprungen wäre. "Ich schätze, ihr wart einfach zur falschen Zeit am falschen Ort." Und die drei Schüsse, die unweigerlich diesen Abschiedsworten folgen und Ashe zusammenbrechen lassen, heißt er beinahe willkommen.

Die wenigen Sekunden, die ihm noch bleiben, bevor der Schock und die Pein von durchlöcherten Lungenflügeln ihm den letzten Funken Bewußtsein rauben, fassen Ashes gebundenen Hände ein letztes Mal nach seinem neben ihm niedergestreckten Sohn. Dann schließt sich der purpurne Vorhang.

* * *
"Was jetzt?" "Müllentsorgung."

Ein weit entferntes Empfinden von Rollen, Drehen, Zerren und Hochgehoben werden.
Aber es ist nicht die Stimme Gottes, die diese Worte gesprochen hat.
Das muß Ashe erkennen, als die Bedeutung durch sein betäubtes Gehirn wie Schlamm in einem Flußbett sickert, - ihn aus einem Traum herausholt - oder in einen Alptraum sinken läßt?
Trotz roter Schlieren in seinem Gesichtsfeld kann er Formen erkennen, Konturen, mehr nicht.
Seine Augen wurden von dem Schock weit aufgerissen. Als wollten sie mit ihren letzten Blitzen töten. Statt dessen sind sie selbst jedoch erstarrt. Sie sehen, doch sie leben kaum noch.

Ein zweiter, kleinerer Körper wird an Ashes gepreßt. Ihn kann er aber nicht erkennen. Er würde sich gerne zur Seite drehen, weil er das Gefühl hat, daß es wichtig ist, genau das zu tun, und zu schauen. Aber die Distanz ist viel zu groß geworden, als daß ihm seine Muskeln noch gehorchten.
Und so beobachtet er, wie sie beide von den schattenhaften Gestalten hin und hergeschoben werden. Kurz nur, dann plötzlich das Fehlen jeder Schwerkraft. Wäre der Nebel nicht, müßte man die Sterne betrachten können.
- Oder den Mond. - flattert ein Gedanke durch seinen Kopf. Und hat den Beigeschmack einer Bitterkeit, die sich Ashe nicht recht erklären kann.

Statt dessen driften seine Sinne in ein wohliges Empfinden von Wärme und Frieden ab, während er so schwebt und treibt. Eine Ewigkeit lang. Der Mond ist der dunkle Zwillingsbruder der Sonne. Die Sonne ist blau. Und von welcher Farbe soll das Licht am Ende des Tunnels sein?
Grün. Schlammgrün.
Denn die Ewigkeit ist kurz. Ein Aufprall, ein Platschen, - und dann nur noch weiche gluckernde Geräusche. Etwas wiegt Ashe sanft hin und her. Die Schleier vor seinen Augen werden kurz schaumweiß, dann braun durchsetzt mit Fäden von Rot und dann scheiden auch diese langsam dahin und lassen ihn in feuchter Finsternis allein.

Wäre das alles, hätte Ashe vielleicht seinen Frieden machen können. An diesem Punkt loszulassen, ist einfacher als zu kämpfen. Und das Vergessen hat seine Gedanken bereits in einlullendem Griff, als sich sein Körper im Reflex noch einmal krümmt, in der Sekunde, als seine gierigen, zerfetzten Lungen nach Luft schnappen und sich statt dessen mit giftiger Meeresklaoke füllen.
Die Brühe verätzt seine Luftröhre, brennt sich wie eine Feuerwalze ihren Weg durch den offenen Mund über die Speiseröhre direkt in den Magen und sprengt Ashes Leben von innen nach außen, während sein Herz dagegen anzupumpen versucht. Doch vergeblich.
Mit jedem zögerlicheren Schlag treibt es nur noch größere Mengen von seinem Lebenssaft ins Meer. Und in dem Maße, wie es in seiner Brust schwächer wird, und auf den Meeresboden sinkt, bauschen sich seine Augäpfel aus ihren Höhlen heraus, denn sie sehen nun den zweiten dunklen Schatten neben sich, ein wesentlich schmalerer.
Dunkles Schwarz vor hellerem Grau. Dieser jedoch regt sich nicht, nur soweit wie ihn die Strömung treibt. Er spricht nicht, er atmet nicht. Und doch trägt dieser Schatten einen bekanntes (geliebtes) Gesicht und einen Namen.
Der ist es, der Ashe schließlich doch noch in tiefste Pein stürzen läßt.

Qualen jenseits des körperlich verzehrenden Feuers, das seine Eingeweide durchfährt, das jede Muskelfaser seines Körpers aufkreischen und zusammenzucken läßt. Die Qual von Verlust, dem Gefühl von Versagen und Hilflosigkeit, vor allem aber schmerzhafte, animalisch triebhafte und zu lange unterdrückte unbändige Wut sind es, die seine Brust in dessen letzten Aufbäumen füllen, weit jenseits aller Ängste vor dem Tod. Jetzt endlich weiß er es.
In der Sekunde, als das Trommeln seines Herzen stolpert, aussetzt und schließlich ganz erstirbt, - als sein Blick sich unwiderruflich trübt und nicht einmal mehr das Rauschen von Wasser in sein schwindendes Bewußtsein dringt, muß er erkennt, was er ein Leben lang gefürchtet hat:

Es gibt kein Licht am Ende des Tunnels.
Der Tunnel ist unermeßlich ausgedehnt.
- Und seine Farbe ist tiefstes Scharlachrot
. (...)

 

 
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