DER HIMMEL ÜBER BERLIN Deutsche Mitschrift von Ramona Deininger (www.crowwings.com) [Dieser Film ist das Original aus dem später ein amerikanisches Remake namens "City of Angels" mit Meg Ryan und Nicolas Cage, Regie: Brad Silberling entstand.] Darsteller: Bruno Ganz, Otto Sander Regie: Wim Wenders Musik: Jürgen Knieper Produktion: 1987 Damiel: Als das Kind Kind war, ging es mit hängenden Armen, wollte der Bach sei ein Fluß, der Fluß sei ein Strom und diese Pfütze das Meer. Als das Kind Kind war, wußte es nicht, daß es Kind war. Alles war ihm beseelt und alle Seelen war eins. Als das Kind Kind war, hatte es von nichts eine Meinung, hatte keine Gewohnheit, saß oft im Schneidersitz, lief aus dem Stand, hatte einen Wirbel im Haar und machte kein Gesicht beim Fotografieren. Kind: Guck mal! (Damiel hört die Gedanken der Passanten, die er unsichtbar umschwebt) Mann mit Kind auf Rücken: Die Labsal, den Kopf zu heben zum Licht hier draußen im Freien. Die Labsal der von der Sonne durchleuchteten Farben, der Augen der Menschen. Frau mit Kind auf Fahrrad: Endlich verrückt, endlich nicht mehr allein. Endlich verrückt, endlich erlöst. Endlich verrückt, endlich ruhig. Endlich einen Narren, endlich ein inneres Licht. Flugzeuglautsprecher: Meine Damen und Herren, das Rauchverbotszeichen ist für unseren Anflug auf Berlin-Tegel eingeschaltet worden. Bitte stellen Sie das Rauchen ein und rauchen Sie nicht mehr, bis Sie sich im Flughafengebäude befinden. Außerdem können Sie ... Frau: Ach herrje. Sind wir schon da? Kind: Und rannte, und rannte und umarmte ihn dann. Da ist ein kleines Häuschen und da sind auch zwei Stockwerke und eine Terrasse. Und da gehen wir auch jeden Tag Baden. Und der Mann, der da wohnt, der heißt Peter. Peter Falk: I don´t even understand this character. Amazing how little I know about this part. Maybe will discover it during the shot. I´ll get a good casting. Let´s have the ballon. Berlin. Emil Jannings, Kennedy, Von Staufenberg, Helver Guy. Stewardess: So ein tolles Bild gemalt. Falk: That wasn´t in Berlin. Wha ever it is, make it happen. If grandma was here, she says: spazieren, go spazieren. Tokioiodo, Paris, London, Triest, - Berlin. Radioturm: ... an den Kontrollpunkten starker Ausreiseverkehr, aber ... Kind: Immer nichts Vernünftiges im Fernsehen. Blinde: ...zu viele Farben, um euch in der Zeit auszukennen. Ihr stolpert über eure Farben und seit nie pünktlich. Frau: ... ah, ich muß mir was einnfallen lassen. Mann: Es riecht noch so staubiger. Hat sie alles gesammelt. Alte Ansichtskarten, U-Bahn-Tickets. Nie was weggeworfen. Will nicht, konnte sie nicht. Warte, - meine Mutter. War sie nie. Mein Vater. Mein Vater war mein Vater. Sie ist tot. Keine Träne, kein Schmerz, vielleicht später. Gott, bin ich schon alt. Meine Schwester, ich muß weg hier. Ganz schnell. James Dean: Sie liebt dich nicht, hat dich nie geliebt. Und du tust auch nur so als ob. Sei doch froh, daß sie dich vergessen haben. Endlich bist du frei. Ich möchte auf der Stelle sterben und dann immer weiterleben, hat sie gesagt. Soll er sich doch seine Almosen ... Vater: Mein Gott, was soll das bloß mit dem Jungen werden? Der hat nur die Musik um Kopf, ist ja. Also nein, das halt ick nimmer aus. Wat will der den nu noch? Hab ick ihm schon ´ne Gitarre gekauft. Will er noch ´n Schlagzeug? Ein Geld kost det alles, nee. Langsam wird mir dat zu ville. Ick wehs nit, kommt er nie zur Vernunft? Nee also, jetzt langt mir det. So geht´s nich weiter. Nee also, mal muß ja Schluß sein. Dat kann ick einfach nich mehr mitmachen. Mutter: Kein Wunder, hat ja nur Rock´n Roll gelernt. Na ja, vielleicht fängt er sich ja noch mal eines Tages. Man kann´s halt nur hoffen. Kinder: ... Nein, ich bin dran. ... Damiel: Als das Kind Kind war, war das die Zeit der folgenden Fragen: Warum bin ich ich und warum nicht du? Warum bin ich hier und warum nicht dort? Wann begann die Zeit? Behindertes Kind: Ich weiß. Damiel: Und wo endet der Raum? Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum? Ist, was ich sehe und höre und rieche nicht bloß der Schein einer Welt vor der Welt? Gibt es tatsächlich das Böse und Leute die wirklich die Bösen sind? Wie kann es sein, daß ich, der ich ich bin, bevor ich wurde, nicht war? Und das einmal ich, der ich bin, nicht mehr der ich bin, sein werde. Mann: ...hoffentlich gleich geschafft. Schwanger: Ich muß in den Bauch atmen, das Kind braucht den Sauerstoff. Ganz tief, ganz tief in den Bauch atmen. Mann: ... gibst mir die selber die Schmerzen. Schwangere: Ah tut das weh. Ah, jetzt ist es gleich vorbei. Mann: Denk dran, jetzt ist es gleich soweit. Schwangere: Jetzt haben wir es gleich geschafft. Mann: Jetzt haben wir es gleich. Schwangere: Ah ja, jetzt läßt es nach. Echt, Würmchen, ich freu mich so auf dich. Bin ja gespannt, wie du aussiehst. Mann: Bald haben wir es durchgestanden. Schwangere: Gleich haben wir es geschafft. Frau im Wagen: Du SCHEIß-KERL! DU! Mann am Steuer: Du wirst noch mal zugrunde gehen an den Frauen. Oma: Ich glaube, Blacky, jetzt habe ich mich verfahren. Wir wollen doch zum Waldfriedhof. Da waren wir schon so lange nicht mehr. Türkenfamilie: ???? Damiel: Und? Cassiel: Sonnenaufgang 7 Uhr 22. Sonnenuntergang 16 Uhr 28. Mondaufgang 19 Uhr 04, Monduntergang, Wasserstand von Havel und Spree. Vor zwanzig Jahren stürzte ein sowjetischer Düsenjäger nahe der Spanndauerheerstraße in den Stößensee. Vor 50 Jahren war... Damiel: Die Olympiade. Cassiel: Vor 200 Jahren überflog Nikola Francevour Blancear die Stadt in einem Heißluftballon. Damiel: Das haben die Flüchtlinge neulich auch getan. Cassiel: Und heute: in der Lilienthaler Chausee ist einer gegangen, ist dann immer langsamer geworden und dann über die Schulter ins Leere geschaut. Im Postamt 44 hat einer, der heute Schluß machen will, auf all seine Abschiedsbriefe Sondermarken geklebt. Auf jede eine andere. Und hat dann draußen auf dem Marianenplatz mit einem amerikanischen Soldaten Englisch geredet, zum ersten Mal seit seiner Schulzeit, und zwar fließend. In der Strafanstalt Plötzensee hat ein Häftling, bevor er mit dem Kopf gegen die Wand gerannt ist, 'JETZT' gesagt. An der U-Bahn Station Zwo rief der Beamte statt des Stationsnames plötzlich das Feuerland aus. Damiel: Schön. Cassiel: In den Rebergen las ein alter Mann einem Kind aus der Odysee vor und der kleine Zuhörer, der dabei ganz zu blinzeln aufhörte. Und du, was hast du zu erzählen? Damiel: Eine Passantin, die mitten im Regen den Schirm zusammenklappte - und sich naß werden ließ. Ein Schüler, der seinem Lehrer beschrieb, wie ein Farn aus der Erde wächst. Und der staunende Lehrer. Eine Blinde, die nach ihrer Uhr tastete, als sie mich spürte. Es ist herrlich, nur geistig zu leben und Tag für Tag für die Ewigkeit von den Leuten rein was Geistiges zu bezeugen. Aber manchmal wird mir meine ewige Geistesexistenz zu viel. Ich möchte da nicht mehr so ewig drüberschweben. Ich möchte ein Gewicht an mir spüren, das die Grenzenlosigkeit an mir aufhebt und mich erdfest macht. Ich möchte bei jedem Schritt oder Windstoß, ´jetzt, und jetzt und jetzt` sagen können und nicht wie immer `seit je und in Ewigkeit`. Sich an den freien Platz am Kartentisch setzen, begrüßt werden, auch bloß mit einem Nicken. Die ganze Zeit, wenn wir schon einmal mittaten, war es doch nur zum Schein. Haben uns im nächtlichen Ringkampf mit einem von denen zum Schein die Hüfte ausrenken lassen, haben zum Schein einen Fisch mitgefangen. Haben zum Schein an den Tafeln gesessen, haben getrunken und gegessen zum Schein. Haben uns Lämmerbraten und Wein aufwarten lassen, draußen bei den Zelten in der Wüste, nur zum Schein. Nicht daß ich ja gleich ein Kind zeugen oder einen Baum pflanzen möchte. Aber es wäre doch schon etwas, beim Nachhausekommen nach einem langen Tag wie Philipp Marlowe die Katze zu füttern. Fieber haben, schwarze Finger vom Zeitunglesen. Sich nicht immer nur am Geist begeistern, sondern endlich an einer Mahlzeit, einer Nackenlinie, einem Ohr. Lügen. Wie gedruckt. Beim Gehen das Knochengerüst an sich mitgehen spüren. Endlich ahnen, statt immer alles zu wissen. `Ach` und `Oh` und `Weh` sagen können, statt `Ja und Amen`. Cassiel: Ja. - Sich einmal auch begeistern können am Bösen. Von den Passanten im Vorbeigehen alle Dämonen der Erde auf sich übertragen und endlich hinaus in die Welt jagen. Damiel: Husch. Cassiel: Ein Wilder sein. Damiel: Oder endlich zu spüren, wie es ist, unter dem Tisch die Schuhe auszuziehen - und die Zehen auszustrecken. Barfuß. So. Cassiel: Allein bleiben. Geschehen lassen. Ernst bleiben. Wild können wir nur in dem Maß sein, wie wir unbedingt ernst bleiben. Nichts weiter tun als anschauen, sammeln, bezeugen, beglaubigen, bewahren. Geist bleiben. Im Abstand bleiben, im Wort bleiben. Frau: Guck mal, ein Cabrio. Mann: Sowas kauft man doch nicht. Das klaut man. Na sonst wird´s einem doch geklaut. Frau: Stell dir doch mal vor: Dach auf und raus aus dem Smok. Mann: In einem Zuhälterschlitten. Leser: Der tropische Regenwald baut sich in vielen Stockwerken übereinander auf. Die Triebfeder des Wachstums ist ... Leserin: Walter Benjamin kaufte 1921 Paul Klees Aquarell ... Leser: Über sie hinweg ziehen die Kraniche. Leser: ... und schaut, den Kopf fest auf ... Leserin: ... die seltene Implantation in kurzen interstiziellen Teil geht ebenfalls mit einer punktuellen ... Leserin: Der Fruchttod erfolgt gewöhnlich im zweiten bis dritten Schwangerschaftsmonat ... Türkin: ... waren meist mehrere Stufen ... Kind: Diese und andere Gleichungen kann man zusammenfassen zu einer einzigen. Die Vorzeichen dieses Vorteils besteht darin, daß jetzt alle gleich sind ... sozusagen auf einmal, einigermaßen angegeben werden kann. Falls überhaupt eine existiert, etwa ... Wurzel aus a Quadrat plus b. So einfach ist das. Jude: ... Tohowabohu ... Mann: ...implications ... investigations ... Greis: Erzähle mir warum, erzähle dem, an den Weltrand verschlagenen, kindlichen Uralten und mach an ihm kenntlich den jedermann. Meine Zuhörer sind mit der Zeit zu Lesern geworden, und sie sitzen nicht mehr im Kreis, sondern für sich, und - einer weiß nichts vom anderen. Ein Greis bin ich, mit einer brüchigen Stimme, aber die Erzählung hebt immer noch an aus der Tiefe und der leicht geöffnete Mund wiederholt sie, so mächtig wie mühelos. Eine Liturgie, bei der niemand eingeweiht zu sein braucht, wie die Wörter und Sätze gemeint sind. Mann: Vielleicht hat sie auch kein Geld, sich einen anderen Arzt zu suchen. Vielleicht ... jetzt habe ich sie schon vier Jahre nicht gesehen. Und seit zwei Jahren ist sie krank. Frau: Wann werdet ihr endlich mit eigenen Worten reden. Und kein ewiges Leben. Verräter seit ihr. Oma: Aber dann kommen die jungen Dinger und verdrehen die Ohren. Mann: Warum lebe ick denn überhaupt? Warum lebe ick? Mann: Erste erst, durchschwimme es. Frau: Wie soll ich das alles bezahlen. Die kleine Rente. Ausländerin: Ein bißchen was aufräumen für meine Kindsparty. Ausländer mit Kind: Sheila, oh, Sheila, oh ... Mann: Du bist verloren, aber das kann noch lange dauern. Deine Eltern haben dich verstoßen, deine Frau hat dich verraten, dein Freund ist in einer anderen Stadt. Deine Kinder erinnern sich nur noch an deinen Sprachfehler. Du könntest dir vor dem Spiegel jedesmal eine runterhauen. Was ist das? Irgendwas ist. Ich bin doch auch noch da. Wenn ich will, wenn ich bloß will. Ich muß nur wollen, dann komme ich da wieder raus. Habe mich selbst reinfallen lassen, kann mich auch wieder rausholen. Ja, ja klar. Hatte Mutter recht. Laß dich nicht so hängen. Kind: Was hat der Mann da an der Hand? Kind neben Magnet: Mensch, das sind die zwei Mark! Kind mit Magnet: Nee, is ´n Bierdeckel. Kind neben Magnet: Quatsch, los jetzt, zieh hoch. Kind mit Magnet: Sind nur zehn Pfennig. Kann man nichts mit anfangen. Genau äy. Kind 1: Äy, `Wetten daß...` war gestern geil. Kind 2: Äy, gestern gab´s kein `Wetten daß...`. Kind 1: Vor ein paar Tagen, vor einem Monat. Kind an Mauer: Ich bin so allein. Ist das nicht gemein? Zu Dreien, das wär fein. Aber, ich bin ja trotzdem allein. Kind 1: Vor fünf Jahren. Kind 2: Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Direktor: Hallo nein, so doch nicht. Mon dior, was soll denn das? Oma, mit Schwung, nicht mit Kraft. Ach, was machst du. Nicht bammeln, fliegen. Du bist ein Engel. Marion: Himmel, Arsch und Zwirn - und Wolkenbruch. Ich kann nicht fliegen mit den Dingern. Direktor: Natürlich kannst du. Ist mit Flügeln ist einfacher als ohne. Marion: Aber nicht mit diesen Hühnerfedern. (Ihre Leute rufen ihr in Französisch zu und sie antwortet.) Direktor: Jetzt ist genug. - Konzentrier dich, Marion. Mann 1: Mancher gibt sich viele Müh, ... Mann 2: ... mit dem lieben Federvieh. Zusammen: Marion, reiß dich zusammen! Marion: Reiß dich zusammen. Natürlich reiß ich mich zusammen, was glaubt ihr, was ich hier tu? Ich wäre euch schon längst auf den Kopf gefallen, wenn ich mich nicht zusammenreißen würde. Besitzer: Hört mal her. - Ihr könnt uffhören. Wir können Miete und Strom nicht mehr zahlen. - Wir sind pleite. Dat heißt: morgen früh Abbau, die Waren ins Winterquartier, Kuckuck druff und für dieses Jahr is der Zirkus gestorben. Tut mir leid. Marion: Aus der Traum. - Nicht einmal eine Saisson. Wieder einmal keine Zeit gehabt, etwas zu Ende zu führen. Heute Abend also die letzte Vorstellung mit meiner alten Nummer. Und dann ist auch noch Vollmond. Da bricht sich die Artistin in der Zirkuskuppel das Genick. Te toir, sei still! So habe ich mir das nicht vorgestellt. - Der Abschied vom Zirkus. Am letzten Abend kommt kein Mensch, ihr spielt für die Dorfdeppen und ich fliege als Suppenhuhn durch die Manege. Und dann mache ich wieder Serviererin. Eh merde. Augenblicke wie dieser, wie jetzt gerade, eine schöne Erinnerung, in zehn Jahren. - Die Zeit wird alles heilen. Aber was ist, wenn die Zeit selbst die Krankheit ist? Als ob man sich manchmal bücken müßte zum Weiterleben. Leben. Ein Blick genügt doch. Er wird mir fehlen, der Zirkus. Komisch, ich fühle nichts. Es ist Schluß, und ich fühle nichts. Mann zu Marion: Oh, ein Engel geht vorbei. Marion: Ich muß mir abgewöhnen, ein schlechtes Gewissen zu haben. Mann: Marion. ... Marion: Als hätte der Schmerz keine Vergangenheit. Es hört immer auf, wenn es gerade anfängt. Zu schön, um wahr zu sein. Endlich draußen in der Stadt. Wer bin ich? Wer bin ich geworden? Die meiste Zeit bin ich zu bewußt, um traurig zu sein. Eine Ewigkeit habe ich drauf gewartet, daß jemand ein liebes Wort zu mir sagt. Dann bin ich ins Ausland gefahren. Jemand, der sagen würde: Heute liebe ich dich so sehr. Ach, was wäre das schön. Ich brauch nur den Kopf zu heben und die Welt geht auf vor meinen Augen, steigt mir ins Herz. Als ich ein Kind war, wollte ich auf einer Insel leben. Eine Frau, allein, machtvoll allein. Ja, das ist es. Alles so leer, unvereinbar. Die Leere, die Angst, la pour, la pour, la pour, la pour, la pour. Die Angst. Wie ein kleines Tier, das sich im Wald verirrt hat. Wer bist du? Ich weiß nicht mehr. Ich weiß nur, keine Artistin mehr. Schluß mit dem Trapez. Bloß nicht weinen. So ist es halt. Das kommt vor. Es läuft nicht immer, wie man will. So leer, alles so leer. Marion: ... was soll ich tun. Die Musik. Nichts mehr denken, einfach nur da sein. Berlin. Hier bin ich fremd und trotzdem ist alles so vertraut. Auf jeden Fall kann man sich nicht verlaufen. Man kommt immer wieder an der Mauer an. Vor einem Fotoautomaten waren, und dann kommt ein Foto mit einem anderen Gesicht heraus. So könnte eine Geschichte anfangen. Die Gesichter. Ich habe Lust, Gesichter zu sehen. Vielleicht finde ich eine Stelle als Serviererin. No one so, the hours go, the weeks flow by. Till they moved on, they show, things beneath the ... Ich habe Angst vor heute Abend. Zu blöd. Die Angst macht mich krank, - weil immer nur ein Teil von mir Angst hat. Und der andere nicht daran glaubt. Wie soll ich leben? Vielleicht ist das gar nicht die Frage. - Wie soll ich denken? Dark boy and less metally eggs ... Ich weiß so wenig, - vielleicht weil ich mir nur neugierig bin. Manchmal denke ich so falsch, weil ich so denke, als ob ich dabei zu jemand anderem spreche. ... Im Innern stecke ich bloß in den Augen. Noch einmal die Augen schließen. Dann leben sogar die Steine. ... ... born, the demon sorrow. And there was a shadlow ... degrey ... Bei den Farben sein. - Le colour. - Die Farben. Die Neolichter im Abendhimmel, die rote und gelbe Eastwand. ... Sehnsucht. - Sehnsucht. Ich muß nur bereit sein. Sehnsucht nach einer Welle von Liebe, die in mir emporstiege. Das ist es, was mich immer so ungeschickt macht, die Lustlosigkeit ... Lust, zu LIEBEN ... Lust auf Liebe. ... Sänger: And the rain came to Berlin. Everybody ran for their wage and I know the candle flaps down. The named that´s brilliant, the pages, the birdgirl flapen and is walking in a round. The hole valley mean, no wet beast, wet beast. ... and cruel creation all taked up and all be worried. The free walk and hear the Reagan time, closes is to know her. Mann: Guck doch nicht so blöd. Du hast noch nie jemanden krepieren sehen. Sterbender: Ich liege hier in einer Pfütze, naß und stinke wie ein Tanker. - Ich kann doch jetzt nicht hier eingehen wie ´ne Priemel, wenn die alle so dastehen, (so klar, ich habe alles so klar gesehen) wie die mich alle anglotzen (der Mercedes, der Ölfleck, das Ding ist mir einfach weggerutscht). Ich hätte es ihr gestern sagen sollen, daß mir das leid tut. (Warum) Das Licht. Ich kann doch nicht einfach ..., ich muß doch noch, ich muß doch noch so viel tun (ich wollt doch noch) ... Damiel: Wie ich bergauf ging und aus dem Talnebel ... Sterbender: Mir geht es nicht gut. Damiel: ... in die Sonne kam. Das Feuer am Rand der Viehweide. - Die Kartoffeln in der Asche. Das Bootshaus weit draußen im See. Das Kreuz des Südens. Der ferne Osten. Der hohe Norden. Sterbender: Der hohe Norden. Damiel: Der wilde Westen. Sterbender: Der wilde Westen. - Der große Bärensee. - Die Insel Tristan de Cour. Das Delta des Mississippi. Stromboli. Die alten Häuser Charlottenburgs. Albert kommt. Das Morgenlicht. Mann: Sagt mal, was steht ihr denn da wieder alle rum. Ihr seht doch was los ist. Sterbender: Das Augenpaar des Himmels. Mann: Hat wenigstens jemand den Notarzt gerufen? Sterbender: Das Schwimmen am Wasserfall. Mann: Ach du Schande. Dem kommt das Blut aus den Ohren. Der muß ´nen Schädelbruch ... Sterbender: Die Flecken der ersten Tropfen des Regens. Die Sonne, das Boot und der Wein. Der Hüpfschritt. Das Osterfest. Die Adern der Blätter, das wehende Gras, die Farben der Steine. Die Kiesel auf dem Grunde des Bachbettes. Das weiße Tischtuch im Freien. Der Traum vom Haus im Haus. Der schlafende Nächste im Nebenraum. Die Ruhe des Sonntags. Der Horizont. Der Lichtschein vom Zimmer im Garten. Das Nachtflugzeug. Das Freihändig-Radfahren. Die schöne Unbekannte. Mein Vater, meine Mutter, meine Frau. Mein Kind. Greis: Die Welt scheint zu verdämmern, doch ich erzähle, wie am Anfang in meinem Singsang, der mich aufrecht erhält. Durch die Erzählung verschont von den Wirren der Jetztzeit und geschont für die Zukunft. Aus ist es mit dem Weitausholen wie früher, vor und zurück durch die Jahrhunderte. Kann nur noch von einem Tag zum anderen denken. Meine Helden sind nicht mehr die Krieger und Könige sondern die Dinge des Friedens, eins so gut wie das andere. Die trocknenden Zwiebeln so gut wie der Holzstamm, der durch den Morrast führt, aber noch niemandem ist es gelungen ein Epos des Friedens anzustimmen. Was ist denn ein FrIeden, das er nicht auf die Dauer begeistert, und daß sich von ihm kaum erzählen läßt? Soll ich jetzt aufgeben? Wenn ich aufgebe, dann wird die Menschheit ihren Erzähler verlieren. Und hat die Menschheit einmal ihren Erzähler verloren, so hat sie auch ihre Kindschaft verloren. Ich kann den Potsdammer Platz nicht finden. Ah, nein hier - das kann er doch nicht sein! Denn am Potdammer Platz, da war doch das Cafe Jostin. Nachmittags habe ich mich da unterhalten und einen Kaffee getrunken, das Publikum beobachtet, vorher meine Zigarre geraucht. Bei Löse und Wollwein, ein renomiertes Tabakgeschäft, gleich hier gegenüber. Also das kann er hier nicht sein, der Potsdammer Platz. Nein. Man trifft keinen, den man fragen kann. Ah, das war ein belebter Platz. Straßenbahnen, Omnibusse mit Pferden und zwei Autos, meines und das vom Schockoladenharman. Das Kaufhaus Wertheim war auch hier. Und dann hingen plötzlich Fahnen dort. - Der ganze Platz war vollgehängt mit - und die Leute waren gar nicht mehr freundlich und die Polizei auch nicht. Aber ich gebe so lange nicht auf, bis ich den Potsdammer Platz gefunden habe. Wo sind meine Helden? Wo seit ihr, meine Kinder? Wo sind die meinige, die Begriffstutzigen, die Ursprünglichen? Nenne mir Muse den armen unsterblichen Sänger, der von seinen sterblichen Zuhörern verlassen die Stimme verlor. Wie er vom Engel der Erzählung zum unbeachteten oder verlachten Leiermann draußen an der Schwelle zum Niemandsland wurde. Hure: Zwanzig Mark, vierzig Mark, achzig Mark. Man in ehner Woche könnte ich 500 haben. Ab in den Süden. War echt ´ne Schnapsidee hier zu stehen. Viel zu viel Durchgangsverkehr. Scheiß Wichser, man der kommt schon zum dritten Mal. Zu dumm um ein Loch in den Schnee zu pissen. Ach ich will weg von hier! Wenn ehner vorbeikommt, der mick kennt, dann schmeißen die mich glatt ...Man, jetzt könnte ick den Klaus gebrauchen, der würde mich echt gut aufbauen. Der war so jut, der war einfach zu jut. So einer krepiert dann eben. Oldtimer: Gibt es noch Grenzen? Mehr denn je. Jede Straße hat ihren eigenen Grenzbalken, oder Grenzstrich. Zwischen den einzelnen Grundstücken gibt es einen Niemandslandstreifen, getarnt durch eine Hecke oder einen Wassergraben. Wer da hineingerät, überfällt spanische Reiter. Oder wird getroffen vom Laserstrahl. Die Forellen im Wasser sind in Wirklichkeit Zitterrochen. Jeder Hausherr oder auch Wohnungseigentümer nagelt sein Namensschild als Wappen an die Tür und studiert die Morgenzeitung als Weltherrscher. Das deutsche Volk ist in so viele Kleinstaaten zerfallen als es einzelne Menschen gibt. Und die einzelnen Staatsgebilde sind beweglich. Jeder trägt das seine mit sich herum und verlangt eine Übertrittsgebür, wenn ein anderer es betreten will in Form einer in Bernstein eingeschlossenen Fliege oder eines Bocksbeutels. Das nur für die Grenze, aber weiter ins Innere eines jeden Kleinstaates kommt man nur mit den jeweiligen Losungswörtern. Die deutsche Seele der Gegenwart erobert nur der und kann nur der führen, der jedem einzelnen Kleinstaatler mit dessen paar Losungswörtern kommt. Zum Glück ist gegenwärtig niemand in der Lage dazu. So schwärmt jeder für sich ins Ausland und läßt in allen Himmelsrichtungen seinen Einmannreichswipfel flattern. Auch seine Kinder schütteln schon die Nase und ziehen ihre Scheiße in Kreisen um sich. Falk: So, this ist the book, you are telling me about? Junge: Yes, the book, yeah. Falk: Das Double. So what is it? Hitler had a douple. Junge: Yeah. Falk: There were two Hitlers? Junge: Yeah. Falk: Two Hitlers? Junge: Not so. Ah Hitler came from the Eastfront. Falk: Yes. Junge: And and he died, before he could land. And so, in the out. Falk: Yes. And Goebles got an actor to be ... Junge: Yeah. Falk: ... to be Hitler. Junge: Yeah, because he doesn´t want that anybody knows. Falk: So this, maybe ask you something, this story to me it´s not too possible. Junge: No? Well I don´t know. Regisseur: Mr. Falk, I would take another roll before the next set, okay? Falk: Wonderful. Junge: So, it´s more a lesson than a film we are making? Falk: Let me explain to you. Junge: Yeah. Falk: People like detective-stories. Junge: Yeah. Falk: So they use any excuse to make a detective-story. You understand? Junge: Yeah, yeah. Falk: It´s doupy, I grant you, it´s doupy. Junge: Yeah, but. Falk: But this is doupy too. - Erika. Come on, honey, give me a break, please. Erika: Okay, see you later. Falk: Hah, I´m sorry, hey please, I wanna talk to you. Come here right now, come here. Come here, talk to me. Erika: Yes. Falk: We have enough pictures. Erika: Yes. Falk: But please, no more pictures, alright? Oh, Helena, I´m looking for you. I can´t live this fucking hat. Helena: This is a really, this is an excellent hat. It looks great. Falk: Put you, put it up, put it up. Helena: Believe me. Falk: You wear it. Helena: Hahaha. Come on, okay. Well, we have all the hats over here. You can try. Falk: Yes, yeah. So. All right now. Try this, very good. Helena: Oh, thank you. Falk: Now we have some hats. Alright. Now we gonna get a hat, that ticks the face. Helena: Well. Falk: A hat that ticks the face. We go over here and put - oh Jesus. Helena: Oh gonna have oh what. How about this one? Falk: I wonna look like a German, I wonna look enormious. And I wonna look melted into the crowd. Helena: Well, now you look like Humphry Bogard. Falk: Alright. Helena: Here, try that one. Falk: Alright. Now what about - oh Jesus Christ? Helena: This one? Falk: Alright. This here is for the opera. Helena: Now you look like as riglight. Try that one. Falk: Alright. - This here I´m 46. Helena: Here we go. There. Falk: Is a bookmaker here? You know a bookmaker? Helena: Yeah. Falk: What there is this here? I´ll, come on. Helena: How I´ll try now. Falk: It´s for Christ sages. Give me a good hat here, will you? I´m in the skies, you see, and I don´t really call attencion to myself. Helena: How about this one? Falk: Now this is really rediculas, this hides. The coats over a gangsters hats. Helena: There. That´s not a gangsters hat. Falk: This I´m getting married. - This is for a ... Helena: Try that one. Falk: ... a horse show in London. Helena: That one is good. - Hey. It looks good. Falk: Maybe? Helena: That´s it. Falk: Could be? Helena: Yeah. Falk: Possible. Helena: Great ah. You looks like somebodys grandfather. Falk: Also. - Yeah. Ah, tell a joke, number ones thorten, not to clever, haha. Okay. Look really great. Helena: It´s super. Falk: But I´ll be wonderful. And you be wonderful and under. Helena: I´m right. Believe me, that coat looks terrible. Falk: The number I know hat, that was a hell of the custom. But it was your own coat. Hey Peter, where is your raincoat. Being cleaned and burned. What is it, what is it, Peter? What is your mind stray. Think I have feeling of so many years tonight. The Gemains make my near, maybe paster, they made a soth and badel. The Gemains make paster. Frau: It never change. Es wird sich nie andern. ... Filmsoldat: Die Abzeichen spiegeln am besten. Und elegant waren die Brüder, davon haben sie was verstanden. Frau: Kann ich mal Feuer haben. Mann: Klar. Gerne geschehenn. Frau: Danke. Alter Mann: Das einzige, was mir fehlen wird. Von draußen, vom Reich des Lichts. Das werden die Spatzen sein. Frau: Das Geld macht glücklich. Wie soll man leben? Mann: Darendorf ist ein Schwindel. Wie der Mann mit dem Goldhelm. Ihr seit ja gar keine Einheimischen. Du bist ein Flüchtling, du auch, und du auch. Du bist halb naß von den Schwimmen in der Ostsee. Mädchen: Jetzt sitze ich hier schon seit heute morgen. Mir ist so kalt und langweilig. Alter Mann: Und der Wind im Gesicht und die erste Schneeluft und das Wasser im Rinnstein, und der Balkon mit der schönen Fremden. Mann: Sind Echte, oder sehen alle so aus. Könnten Echte sein. Gab es ja welche, die haben den Hunden das Essen weggefressen im KZ. Wären euch die Flausen vergangen. Noch ist nicht aller Tage Abend. Alte Frau: Der Franzose. Den habe ich irgendwo auf der Straße kennengelernt. ´Berlin, das wird nicht mehr.` sagt er mir. Der Großnarr.. Das Haus war zur Hälfte weg. Etwas stand noch, na ja, wie lange? - Ja, ich sehe noch diese Frau vor mir, die da oben zwischen den Ruinen stand und - und schüttelte das Bett aus. Wann war denn das? Ja Mai, Juni ´45. Falk: ´xuse me, may I draw you? Alte Frau: Guten Morgen, Lieutanent. Falk: Ja good. Guten Morgen. Scratch you? It´s alright? Alte Frau: Yes please. Falk: It´s very fast. Don´t move. I wonderer, she´s judisch. What a deal face. Alte Frau: Ob das gekonnt ist, was er überhaupt macht. - Scheint so, ne? Falk: Interesting. What a nostral, auotmatic nostrom. These people are extress. Extred people. Extress is so pagend. They just said ... Alte Frau: Ich hätte es ja gerne mal gesehen. Vielleicht schenkt er es mir auch, ne? Falk: Extress. These humans are extress. Extred humans. Alte Frau: Oh, very good. Haha. Very nice picture. Falk: Yellow star - means death. Why did they pick yellow? Sunflowers. Than go kill themselfes. This drawing things, so what, nones easy. Somee day you make a good drawing. Hihohihohiho. Regisseur: Start the action for the start mail. Assistent: come on, boys. I wonna see action now. Okay. - Stop! Stop! Regisseur: ...that wasn´t enough fighting. It was a technic coy bloffed. Falk: Garry? Garry: Yes, Peter? Falk: Another rake of you. Berlin travel is. Garry: You have some time, Peter. I need you for close up afterwards for after the point of few shot, but ... Falk: Alright, I´m coming, fellows. You do it now. Ja, now is gut. - What is it, what is it, Peter? My, you I didn´t have it, I miss it, said the general to the horse, said the horse to the general. Damiel: Komm, ich zeig dir was anderes. Kind: ... eine Ratte ... Kind: Da hängt eine Feder raus, bei dem Schwanz, bei der Maus. Damiel: Als das Kind Kind war, würgte es am Spinat, an den Erbsen, am Milchreis und am gedünsteten Blumenkohl und ißt das jetzt alles, und nicht nur zur Not. Als das Kind Kind war, erwachte es einmal in einem fremden Bett, und jetzt immer wieder. Erschienen ihm viele der Menschen schön, und jetzt nur noch im Glücksfall. Stellte es sich klar, ein Paradies vor, und kann es jetzt höchstens ahnen. Konnte es sich nichts nicht denken und schaudert heute davor. Als das Kind Kind war, spielte es mit Begeisterung und jetzt so ganz bei der Sache wie damals nur noch, wenn diese Sache seine Arbeit ist. Cassiel: Weißt du noch, wie wir zum ersten Mal hier waren? Damiel: Die Geschichte hatte noch nicht angefangen. Wir ließen es Morgen und Abend werden und warteten ab, was kommen würde. - Es brauchte lange, bis der Fluß sein Bett fand, bis das stehende Wasser überhaupt zu fließen begann. Urstrom Tal. Eines Tages, ich erinnere mich noch, hat hier der Gletscher gekalbt und die Eisberge segelten nach Norden. Einmal trieb ein Baumstamm vorbei, noch grün mit einem leeren Vogelnest. Myriaden von Jahren waren nur die Fische gesprungen. Dann kam der Augenblick, wo der Bienenschwarm ertrank. Cassiel: Eine Zeit später kämpften hier am Ufer die zwei Hirsche miteinander. Danach die Wolke von Fliegen und die Geweihe, wie Äste den Fluß hinab. Aufgerichtet hat sich immer wieder nur das Gras. Wuchs über die Kadaver der Wildkatzen, der Wildschweine, der Büffel. - Erinnerst du dich wie eines Morgens aus der Savanne. die Stirn verklebt mit dem Gras, der Zweibeiner, unser lang erwartetes Ebenbild, trat. Und wie sein erstes Wort ein Ausruf war. Hieß es `Ach´ oder `Ah´ oder ´Oh´? Oder war es einfach nur ein Stöhnen? Über diesen Menschen haben wir endlich lachen können, zum ersten Mal. Und von seinem Ausruf und vom Rufen seines Nachfolgers haben wir zu sprechen gelernt. Damiel: Eine lange Geschichte. - Die Sonne, die Blitze, der Donner oben am Himmel und unten auf der Erde die Feuerstellen, die Luftsprünge, diie Rundtänze, die Zeichen, die Schrift. Dann brach einer plötzlich aus dem Kreis und lief geradeaus. - Solange er so geradeaus lief - und manchmal vielleicht im Übermut kurvte - erschien er nur frei und wieder haben wir mitlachen können, aber dann, anders plötzlich, rannte er im Zickzack und die Steine flogen. Mit seiner Flucht begann eine andere Geschichte, die Geschichte der Kriege. Sie dauert noch an. Cassiel: Aber auch die erste vom Gras, von der Sonne, von den Luftsprüngen, von den Ausrufen dauert noch an. Weißt du noch wie an dem einen Tag hier die Chaussee aufgeschüttet wurde? Wo am anderen Tag dann der napoleonische Rückzug stattfand. Und in der Folge dann die Pflasterung stattfand. Die heute vergrast und eingesunken ist wie die einer Römerstraße, mit samt den Panzerspuren. Damiel: Aber wir waren nicht einmal Zuschauer. Dazu waren wir seit je zu wenige. Cassiel: Und du willst wirklich? Damiel: Ja. Mir selber eine Geschichte erstreiten. Was ich weiß von meinem zeitlosen Herabschauen verwandeln ins Aushalten eines jähen Anblicks, eines kurzen Aufschreies, eines stechenden Geruchs. - Ich bin schließlich lange genug draußen gewesen, lang genug abwesend, lang genug aus der Welt. Hinein in die Weltgeschichte. - Oder auch nur einen Apfel in die Hand genommen. Schau, die Feder dort auf dem Wasser! Schon verschwunden. Schau die Bremsspuren auf dem Asphalt! Und jetzt die Zigarettenkippe, wie sie dahinrollt. Und wie der vorzeitliche Fluß versiegt und nur noch die heutigen Regenlachen zittern. Weg mit der Welt hinter der Welt! Mann: Ist saumäßig klamm hier drin. Falk: Interesting drawing. - This man has eyes like a reck coham. But he has a good head. What dark rings under his eyes. Or he is worried. Become wonder that director likes my work. They always say: wonderful. - No mater, what you do. Have to buy gift to my children. Maybe pictures for him´s. Am I a better actor now, then I use to be? Greis: Nur noch die Römerstraßen führen ins Weite, nur noch die ältesten Spuren führen weiter. Wo ist hier die Paßhöhe? Auch das Flachland, auch Berlin, hatte seine verborgenen Paßhöhen und dort erst fängt ein Land der Erzählungen an. - Warum sehen nicht alle schon als Kinder die Päße, Fuhrten und Durchschlüpfe unten auf der Erde und oben im Himmel? Würde jeder sie sehen, gäbe es eine Geschichte ohne Todschlag und Krieg. Selbstmörder: Zehntausendmal habe ich es mir überlegt, aber jetzt mach ich´s. Komisch eigentlich, daß ich so ruhig bin. Warum habe ich eigentlich immer die roten Strümpfe zu den schwarzen Schuhen an? Total behämmert. Nebelig, kalt. Mir einen Pullover angezogen, es erst es kalt wird. Ist gut, ist gut die Jacke, doch, war ein Sonderangebot, nur die Tasche reißt auf. Hat sie mir geschenkt. Naja, Kies auf dem Dach. Wieso eigentlich? Damit es nicht wegfliegt, oder was? Dummes Zeug. Möcht gerne mal fliegen. Wie lang man wohl braucht? Flugzeug fliegt nur im Kreis, im Kreis über Berlin. Einmal wird es abstürzen. Ganz schön kalt. Meine Hände waren immer warm. Is eigentlich ein gutes Zeichen. Knirscht so unter meinen Füßen. Wie spät es wohl ist? Die Sonne geht schon unter, naja logisch, Westen. Naja, wenigstens weiß ich jetzt, wo Westen ist. - Dann bin ich jedesmal mit der U-Bahn nach Osten gefahren, wenn ich nach Hause wollte. Zehnerkarte gekauft, ´ne Mark gespart. Jetzt habe ich die Sonne im Rücken, links der Stern. Ist gut eigentlich, Sonne und Stern. Ihre kleinen Füße. Wie sie immer hüpft von einem Bein auf´s andere. Tanzt so süß, so süß. Wir waren ganz alleine. Jetzt, ob sie meinen Brief schon hat? Ich will nicht, daß sie den Brief schon gelesen hat. Eigentlich sagt mir Berlin gar nichts. Havel. Ist das nun ein Fluß oder ein See? Habe ich nie begriffen. Ja, hinten, hinten ist Welling, oder was? Im Osten? Eigentlich ist überall Osten. Komische Leute, sie schreien. Laß sie schreien, ist mir egal, mir egal. Diese ganzen Gedanken. Ich möchte eigentlich gar nicht mehr denken. Ich gehe, warum eigentlich? Cassiel: NEEEEIIINN! Fernseher: ... production TV. A story, why had a story. It is a story ´45, Berlin, war. I´m an american detektive. A german american guy hise me, his brothers sun is in Germany. Go to Germany, find them, his brother is dead, his family is lost. - ´45. Frau: Laß mich in Ruhe, du Dreckskerl! - Nein! Kind: Mama! MAMA! MAMA! Marion: Das schaffe ich nie heute Abend. Kein Trapez in Vollmondnächten. Nicht beim letzten Mal, nicht beim allerletzten Mal. - Ich muß aus diesem Traum aufwachen. Schluß mit dem Zirkus. Finit. - Und wieder ist mir, als ob es in mir Abend würde. Die Angst, Angst vor dem Tod. Der Tod. Warum nicht? Manchmal das einzig wichtige, nur schön zu sein. Und sonst gar nichts. Sich im Spiegel betrachten, daß ist so, als ob man sich beim Denken zuschauen würde. Also, an was denkst du? - Ich denke, ich darf schon noch Angst haben, aber nicht mehr davon reden. Du bist immer noch nicht blind geworden. Dein Herz schlägt noch. Und jetzt weinst du doch. Du möchtest weinen wie ein kleines Kind, das einen großen Kummer hat. Weißt du, warum du weinst? Um wen? Nicht um mich. Ich weiß auch nicht mehr. Ich wüßte es gerne. Nichts weiß ich. Ich habe ein bißchen Angst. Schon vorbei. Ist weg. Kommt bestimmt wieder. Es macht gar nichts. Frau: ... Oh weia, halt! ... (Singen alle auf französisch, Marion im Arm eines Artisten) Mann: Berlin, Berlin, Berlin. BERLIN! Hehe. Marion: Einfach sagen können, wie jetzt gerade, ich bin vergnügt, ich habe eine Geschichte - und ich werde auch weiter eine haben. (Engel gelangweilt in der Bibliothek) (Marion in Disco) Sänger: If where if die. - ... you go around. ... seventeen like this time. - Your hand on my heart. ... With my hand up to the sky. Asiatin: ... Sänger: ... I always be sad to you ... You are in my dream ... I hold on to your everlast, your seventeen bad, your seventeen like this time. - I ment you are a very young girl. ... another time. Marion: Ich schaue nicht hin und laß mich in den Weltraum treiben. Sänger: ... I reach the time, babe. ... Marion: Da ist es wieder. Mein Wohlgefühl. Wie wenn im Innern meines Körpers sich sanft eine Hand schließt. Türkin in Waschsalon: ... Marion: Als das Kind Kind war, war das die Zeit der folgenden Fragen: Warum bin ich ich und warum nicht du? Warum bin ich hier und warum nicht dort? Wann begann die Zeit, und wo endet der Raum? Ich will es. Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum? Falk: Dreharbeiten. Spazieren. Walking. Walking in scene. I wish, you were Abraham, hah? This must be the station they told me about. With the funny name. Not the station where the train stopped, but the station where the station stoppt. Arbeiter 1: Ey, wattn. Is dat Columbo, ey? Arbeiter 2: Ne, glob ick nich. Arbeiter 3: Ne. Loft doch nich mit dem schäbigen Mantel. Arbeiter 2: Ne, stimmt. Arbeiter 4: Der rennt doch hier nich durch die Pampe, bist du verrückt? Falk: I can´t see you, but I know you are here. I feel it. Even hang around since I got you. I wish, I can see your face. - Just look into your eyes and tell you how good it is to here. Just to touch something, here it´s cold. I feel good. Oh, here, the smok, have coffee and if you do it together it´s fantastic. Or to draw. You know, you take a pencil and you make a dark line, then you make a light line. And together it´s a good line. Or when your hands are cold. You rub it together. See, that´s good. It feels good. There is so many good things. But you are not here. I´m here. I wish, you were here. I wish you can talk to me. Cause I´m a friend. - Companero. Cassiel: Und? Damiel: Ich werde in den Fluß steigen. Alter menschlicher Spruch, oft gehört, den ich heute erst verstehe. Jetzt oder nie, Augenblick der Fuhrt, aber es wird kein anderes Ufer geben. Die Fuhrt gibt es nur solange wir drinnen im Fluß sind. Hinein in die Fuhrt der Zeit, die Fuhrt des Todes. Herab von unserem Ausguck der Ungeborenen. Zuschauen ist nicht herabschauen, es geschieht auf Augenhöhe. Zuerst werde ich ein Bad nehmen. - Dann laß ich mich rasieren, möglichst von einem türkischen Babier. Der wird mich auch massieren bis zu den Fingerspitzen. Dann kaufe ich mir eine Zeitung und lese sie von den Schlagzeilen bis zum Horoskop. Am ersten Tag werde ich mich nur bedienen lassen. Wer etwas von mir will, den weise ich weiter zum Nebenmann. Wer über meine ausgestreckten Beine stolpert, wird sich höflichst bei mir entschuldigen. Ich werde anrempeln lassen und zurückrempeln. Der Wirt im vollen Lokal wird mir sofort einen freien Platz finden. Auf der Straße wird ein Dienstwagen vor mir halten und der Bürgermeister wird mich ein Stück mitnehmen. Cassiel: Jahaha. Damiel: Jedem werde ich bekannt vorkommen und niemandem verdächtig. Kein Wort werde ich sprechen und jede Sprache verstehen. Das wird mein erster Tag sein. Cassiel: Ha. Aber nichts davon wird wahr sein. Soldat: Wenn wir uns trennen, dann kann sie den Fernseher auch behalten ... die Aktuelle Kamera kann ich auch in Schwarz-Weiß sehen. ... Damiel: Ich werde sie in den Arm nehmen. Und sie wird mich in den Arm nehmen. Kind: Ich glaub, der ist besoffen. Kind 2: Ja. Damiel: Geh ma. Schmeckt. Jetzt begreife ich einiges. Ist das Rot? Passant: Ja. Haben Sie sich verletzt? Damiel: Heute geht es gut. Passant: Gut. Damiel: Und die Rohre? Passant: Die Rohre sind gelb. Damiel: Gelb? Passant: Ja. Damiel: Und der da? Passant: Der ist grau-blau. Damiel: Grau-blau. Der? Passant: Lila. Damiel: Und der? Passant: Der ist orange, ocker. Damiel: Ocker, oder orange? Passant: Ocker. Damiel: Gelb. Passant: Der ist gelb, ja. Damiel: Rot. Der? Passant: Der ist grün. Damiel: Grün. Und das oben über dem Auge? Passant: Das ist blau. Damiel: Das ist blau. - Blau. Ist es heute sehr kalt? Passant: Ah, das geht vorbei. Damiel: Ah, ich würd so gern einen Kaffee trinken. Passant: Haben Sie kein Geld? Damiel: Ja, äh. Nein. Das freut mich, daß heute so gut geht. Danke. Schön! Kaffee. Verkäufer: Mit Milch und Zucker? Damiel: Schwarz. Verkäufer: Da bitte. Damiel: Als das Kind Kind war, genügt niemals Nahrung, Apfel, Brot, und so ist es immer noch. Als das Kind Kind war, fielen ihm die Beeren wie nur Beeren in die Hand, und jetzt immer noch. Machten ihm die frischen Walnüße eine rauhe Zunge, und jetzt immer noch. - Hatte es auf jedem Berg die Sehnsucht nach dem immer höheren Berg, und in jeder Stadt die Sehnsucht nach der noch größeren Stadt, - und das ist immer noch so. Griff im Wipfel eines Baums nach denn Kirschen, in einem Hochgefühl, wie auch heute noch. Hatte Scheu vor jedem Fremden, und hat sie immer noch. Wartete es auf den ersten Schnee - und wartet so immer noch. Als das Kind Kind war, warf es einen Stock als Lanze gegen denn Baum, und sie zittert da heute noch. Kind: Entschuldigung, wo komme ich zur Akazienstraße? Damiel: Du gehst die Potse hoch bis zum Kleispark, denn rechts in die Grunauerstraße, über die Elsholzen, noch über die Gleditsch, aber dann nicht rechts in die Golst, die geht zum Winterfeldplatz sondern links und schon bist du da. Kind: Oh Mann! (Zirkus baut ab, scherzen alle) Polizist 1: Der Eingang ist für´s Team bestimmt. Statisten um die Ecke. Damiel: Statisten? Polizist 1: Statisten. Ja bitte. Damiel: Oh, yes. Polizist 2: Hey, hey, hey, hey, hey. Damiel: Statist. Polizist 2: So sehen Sie gerade aus, die wollen alle Autogramme. Damiel: Scheiß Bulle! Kinder: Columbo, Columbo. Damiel: Hey, Companero! Falk: I am so happy to see you. - How have you got? Damiel: Fine. Falk: See, I expected you much taler me. I don´t know why. Damiel: Even taler? Falk: Even taler. - How long? Damiel: Minutes, hours, days, weeks, month. Time! Falk: I give you a few hours. Since tide yours. Damiel: I have money. Falk: Aha. Damiel: I sold something. Falk: The arme. - Right? What you get for it? Damiel: Oh, 200 marks. Falk: Yeah, you get rather. But that happends. But I tell you something. I´m going back now 30 years. New York city, point shop, 23 rd of month. The guy gave me 500 dollars. Damiel: You were ...? Falk: Yeah. Damiel: You are ...? - You too. Falk: Oh yeah. There is a lots of us. Assistent: Mr. Falk, I´ve been looking for you over the place. We are ready for you now. Falk: Okay dear, but I´ll be right with here. - You not the only one. Damiel: Mmmh. Falk: So want you gone do now? Damiel: There is a girl. Falk: Ah, a girl, good. Damiel: Hey wait, you wanted to tell me more. I want to know. - Everything. Falk: That you have to find out yourself, that´s the fun. Damiel: Mhm. Kinder: Columbo, Columbo, Columbo ... (Zirkus ist abgebaut, rufen Marion mit ihren Koffern Glück auf französisch zu) Marion: Ich könnte nicht sagen, wer ich bin. Ich habe nicht die geringste Ahnung von mir. Ich bin jemand ohne Herkunft, ohne Geschichte, ohne Land, und darauf bestehe ich. Ich bin da, bin frei. Ich kann mir alles vorstellen, alles ist möglich. Ich brauche nur aufzuschauen und schon werde ich wieder - die Welt - jetzt, auf diesem Platz. Ein Gefühl von Glück, das ich immer behalten könnte. Kinder: Was machst du denn da? Damiel: Ich sitze. Kind: Bist du traurig? Damiel: Nein. Kind: Bist du krank? Damiel: Ja. Kind: Was hast du denn? Damiel: Mangel. Kinder: Ach so. Damiel: Ein doppelter Knoten ist das einzige, was hält. Kind: Mangel. Mangel an Essen vielleicht. Oder Mangel an Trinken. Das muß ich meiner Mutter erzählen. Damiel: Sie ist nicht fort, Cassiel, ich weiß es. Ich werde sie wiederfinden. Etwas wird geschehen. Und es wird gelten, heute Nacht. Cassiel. Sie wird mich alles lehren. - Es gibt noch andere Sonnen als die oben am Himmel, Cassiel. In der tiefen Nacht wird heute der Frühling beginnen. Ganz andere Flügel werden mir wachsen als die gewohnten. Flügel, über die ich endlich werde staunen können. Falk: Have a coffey please? - Danke. Marion: Lieutenant? I bet you miss now how to find people. Falk: Well, I know. I don´t look for them, but not always find them. You are looking for somebody? Marion: Ha, hello. I just want to find someone. Falk: Heho. Boy, girl, man, woman. Man. Marion: Ahe. Falk: How do you know his name. - No? Know where he lives. - Oh, will ... Marion: I know nothing. Falk: Nothing, he? Now this is a taft case. Marion: Yeah, I have to go. Good night. Falk: Good luke. Marion: Lieutanent. Falk: I can´t see you, but I know you are here. I feel it. I wish I could see your face, because there are so many things I want to tell you. I´m your friend. - Companero. Sänger: The murder is cost his circle around. - First one than the other´s flapen blackly down. And the cornies vanst till sad up on the edge. Toting slowly is the fun grownd turnes to sledge. The rain hammeled down, the rain hammeled down, and the rain hammeled down. And the rain hammeled down! None saw the corny go, none saw the corny go, none saw the corny go. I say, it´s funny how things go. One more song, than it´s earben. - But I not come a´ tell you about a girl, I´m not come a´ tell you ´bout a girl. I wonna tell you about a girl. ... 29. ...top in mind. I start to cry. I start to cry. When I hear her walking, walking backward cross the flours ... once on may. I hear her crying too, ... up on my face ... in my mouth. ... in my mouth. Mine. Mine. Mine. Mine. With her to eternaty. With her to eternaty. with her to eternaty. Walk and cry. Walk and cry. Walk and cry. Neel and cry. Neel and cry. Neel and cry. ... song I ever heard. Walk and cry. Walk and cry. Walk and cry. From her to eternity. From her to eternaty. From her to eternaty. Tell me why, oh tell me why. When I wonna know why. Oh, tell me why. This disards to prosesses it´s a wonder. ... desire. Well then you know, well then you know, well then you know, well then you know ...eternaty. ... eternaty. ... eternaty ... eternaty. Marion: Es muß einmal ernst werden. Ich war viel allein, aber ich habe nie allein gelebt. Wenn ich mit jemandem war, war ich oft froh, aber zugleich hielt ich alles für Zufall. Diese Leute waren meine Eltern, aber es hätten auch andere sein können. Warum war der mit den braunen Augen mein Bruder und nicht der mit den grünen Augen vom Bahnsteig gegenüber? Die Tochter des Taxifahrers war meine Freundin, aber ebenso gut hätte ich auch den Arm unter den Kopf eines Pferdes legen können. Ich war mit einem Mann, war verliebt, und ebenso gut ihn stehenlassen und mit dem Fremden, der uns auf der Straße entgegenkam, weitergehen können. Schau mich an oder nicht. Gib mir die Hand oder nicht. Nein, gib mir nicht die Hand. Und schau weg von mir. Ich glaube, heute ist Neumond. Keine ruhigere Nacht. Kein Blut wird fließen in der ganzen Stadt. Ich habe nie mit jemandem gespielt und trotzdem habe ich nie die Augen geöffnet und gedacht: Jetzt ist es ernst. Endlich wird es ernst. So bin ich älter geworden. War ich allein so unernst? Ist die Zeit so unernst? Einsam war ich nie, weder allein noch mit jemand anderem. Aber ich wäre gern richtig einsam gewesen. Einsamkeit heißt ja, ich bin endlich ganz. - Jetzt kann ich das sagen, denn ich bin heute Nacht endlich einsam. Mit dem Zufall muß es nun aufhören. Ha. Neumond der Entscheidung. Ich weiß nicht, ob es eine Bestimmung gibt, aber es gibt eine Entscheidung. Entscheide dich. Wir sind jetzt die Zeit. Nicht nur die ganze Stadt, die ganze Welt nimmt gerade teil an unserer Entscheidung. Wir zwei sind jetzt mehr als nur zwei, wir verkörpern etwas. Wir sitzen auf dem Platz des Volkes. Und der ganze Platz ist voll von Leuten, die sich dasselbe wünschen wie wir. Wir bestimmen das Spiel für alle. Ich bin bereit. Nun bist du dran. Du hast das Spiel in der Hand. Jetzt oder nie. Du brauchst mich. Du wirst mich brauchen. Es gibt keine größere Geschichte als die von uns beiden, von Mann und Frau. Es wird eine Geschichte von Riesen sein, unsichtbaren, übertragbaren. Eine Geschichte neuer Stammeltern. Schau, meine Augen. Sie sind das Bild der Notwendigkeit, der Zukunft aller auf dem Platz. Letzte Nacht träumte ich von einem Unbekannten, meinem Mann, nur mit ihm konnte ich einsam sein. Offen werden für ihn, ganz offen. Ganz für ihn. Ihn ganz als Ganzen in mich einlassen. Ihn umschließen im Labyrinth der gemeinsamen Seligkeit. Ich weiß, du bist es. Damiel: Etwas ist geschehen. Es geschieht immer noch. Es ist verbindlich. Es war in der Nacht und es ist jetzt am Tag. Jetzt erst recht. Wer war wer? Ich war in ihr und sie war um mich. Wer auf der Welt kann von sich behaupten, er war je mit einem anderen Menschen zusammen? Ich bin zusammen. Kein sterbliches Kind wurde gezeugt, sondern ein unsterbliches gemeinsames Bild. Ich habe in dieser Nacht das Staunen gelernt. Sie hat mich heimgeholt und ich habe heimgefunden. Es war einmal. Es war einmal, und also wird es sein. Das Bild, das wir gezeugt haben, wird das Begleitbild meines Sterbens sein. Ich werde darin gelebt habe. Erst das Staunen über uns zwei, das Staunen über den Mann und die Frau, hat mich zum Menschen gemacht. Ich weiß jetzt, was kein Engel weiß. Greis: Nennt mir die Frauen und Kinder, die mich suchen werden, mich ihren Erzähler, Vorsänger und Tonangeber, weil sie - mich brauchen, wie sonst nichts auf der Welt. Stimme: Lusamm ser berkey. (Fortsetzung folgt) Ende Der Himmel über Berlin von Wim Wenders gesehen am 06.09.1992 Niederschrift: Ramona Deininger